Als vor einigen Jahren ein Prediger nach dem letzten Lied in der Kirche aufstand, war er tief bewegt. Er sagte: „Würdest du dir nicht auch wünschen, dass wir für immer so weitersingen könnten?“
Ich dachte: „Nein!“
Er meinte: „Macht euch bereit für den Himmel. Dies war nur ein kleiner Vorgeschmack.“
Und ich dachte: „ Wenn der Himmel so ist wie ein endloser Gottesdienst, bin ich mir nicht sicher, ob ich tatsächlich da hin will…“
Manchmal werden wir Christen zu spirituell. Wir wollen uns, auf unserem Weg mit Gott immer weiterentwickeln. So genannt spirituelle Sachen werden für uns dann immer wichtiger. Alles was weltlich oder nicht kirchlich ist wird dann zweitrangig und wir beginnen alles herabzusetzen, was unser Leben bunt und lustvoll macht: Essen, Wein, Musik, Kunst, Sport, sogar die Arbeit…
Und dann hat man das Gefühl, je christlicher man wird, desto weniger menschlich müsse man sein.
Heilig zu werden wird eine Liste aus„Not-to-do’s“. Man sagt sich selbst: „Ein guter Christ sollte dieses nicht tun. Eine gute Christin macht jenes nicht!“ Und der Himmel wird als ein endloser Gottesdienst angesehen. Für mich fühlt sich das aber eher an wie die Hölle.
Jedoch, wenn wir genauer hinschauen, sind diese Versuche bloss ein Konstrukt der Religion. Sie sind ein menschlicher Versuch, Menschlichkeit zu verlieren um göttlicher zu werden. Das Christentum ist aber das genaue Gegenteil! Gott hat seine Göttlichkeit abgelegt um menschlich zu werden:
- Jesus isst mit seinen Jüngern.
- Jesus vermehrt Wein. (statt Bibeln)
- Jesus ist mit seinen Jüngern im Sturm.
- Jesus wird gemeinsam mit Kriminellen zum Tode verurteilt.
- Jesus aufersteht vom Tod – und bricht damit die Grenze zwischen uns und Gott.
Das Christentum ist: Das wunderbare Geheimnis von Jesus Christus in dir, die Hoffnung auf Gottes Herrlichkeit.
27 Ihnen wollte er zu erkennen geben, welch wunderbaren Reichtum für die nichtjüdischen Völker dieses Geheimnis umschließt[. Und wie lautet dieses Geheimnis? »Christus in euch – die Hoffnung auf Gottes Herrlichkeit!« Ihn, Christus, verkünden wir; wir zeigen jedem Menschen den richtigen Weg und unterrichten jeden Menschen ´in der Lehre Christi`; wir tun es mit der ganzen Weisheit, ´die Gott uns gegeben hat`. Denn wir möchten jeden dahin bringen, dass er durch die Zugehörigkeit zu Christus als geistlich reifer Mensch´vor Gott` treten kann. 29 Das ist das Ziel meiner Arbeit; dafür mühe ich mich ab, und dafür kämpfe ich im Vertrauen auf Gottes Kraft, die in meinem Leben so mächtig am Werk ist. (Kolosser 1:24-29 NGU)
Wenn wir verstehen, was wir bereits haben, können wir nicht schweigen.
Fragen für die Woche:
- Wo brauchst du seine Kraft, um in dir zu wirken und dir Energie zu geben?
- Wie kannst du ihn heute öffentlich bekanntmachen?